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Garten aktuell

Rosen im Garten – Verwendung und Pflege

Neuenburg, 28.06.2022

Im Rahmen der Reihe „Garten Aktuell“ im Treffpunkt Grün auf der Landesgartenschau Neuenburg am Rhein erzählte Claudia Hügel, Geschäftsführerin von Hügel mehr Garten GmbH aus Rümmingen, was bei der Verwendung und Pflege von Rosen wichtig ist.

Bei der Auswahl des Standortes für das Einpflanzen muss darauf geachtet werden, dass der Boden geeignet ist. Rosen sind Tiefwurzler und lieben es humushaltig. Mit lehmigem Boden kommen sie zurecht, aber verdichteten Boden vertragen sie nicht.

Neue Rosen sollten nicht direkt wieder in das gleiche Loch gepflanzt werden, wo vorher eine andere Rose stand. In diesem Fall spricht man von Bodenmüdigkeit, man sollte also das Loch weit vergrößern, Erdaustausch vornehmen und dabei organischen Dünger und Bodenaktivator einarbeiten. Das betrifft alle Pflanzen aus der Rosenfamilie Rosacea, dazu zählen auch unter anderem Obstbäume.

Vor einer wärmenden Wand, luftig und mit Morgensonne damit die Blätter schnell abtrocknen fühlen sich Rosen besonders wohl.

Beim Kauf der Rose sollte immer auf das ARD-Gütesiegel geachtet werden. Dieses garantiert dass diese Rose an 11 verschiedenen Orten in Deutschland gepflanzt und über 3 Jahre lang ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln getestet wurde.

Beim Einpflanzen ist auf verschiedenes zu achten: Das Pflanzloch etwas aufbrechen, Unrat und Steine ansammeln und den Aushub mit Humus, Bodenaktivator und Dünger mischen. Dieses um die Rose verteilen und gut einschlämmen. Bei Edelrosen ist sehr wichtig, dass die Veredlungsstelle ca. 3-5 cm unter dem Boden bleibt.

Rosen werden auf Wildrosen veredelt, die nur klein und einmal im Jahr in wenigen Farben blühen. Als Unterlage sind sie aber durch ihre Robustheit ideal. Veredelt wird durch Okulation, d.h. ein Auge der gewünschten Sorte wird in die Unterlage verpflanzt.

Wildrosentriebe, die manchmal aus der Unterlage rauswachsen, sollten immer entfernt werden, da sie die Edelrose sehr schwächen. Die triebe sind an der helleren Farbe, dem stärkeren Wuchs und an der Gruppierung von sieben Blättern zu erkennen.

Kräftige Rosen sind nicht so krankheitsanfällig, aber einiges ist bei der Pflege immer zu beachten: Sie lieben Dünger, Wässern (immer von unten), Rindenmulch (wenn vorher gedüngt wurde, da Rinde beim Zersetzen dem Boden Stickstoff entzieht) und wenn krankes Laub gleich angesammelt wird, um Wiederansteckung zu vermeiden.

Trotz aller Pflege können Krankheiten vorkommen:

  • Rosenrost: die Blattuntersete zeigt orange stecknadelgroße Sporenlager auf. Diese Blätter müssen abgesammelt werden.
  • Echter Mehltau: zeigt sich zuerst an der Blattoberseite und ist abwaschbar. Ein gutes Hausmittel ist Milch 1:9 mit Wasser verdünnt und auf die betroffenen Stellen gespritzt, die Milchsäure hilft der Pflanze.
  • Falscher Mehltau: ein weißer Belag, zunächst an der Blattunterseite
  • Sternrußtau: sternförmige violette/schwarze Flecken an der Blattoberseite
  • Botrytis (Grauschimmel): kommt durch zu viel Nässe, betroffene Stellen wegschneiden.
  • Rindenflecken: meist auf zu dicht stehenden, nicht ausgereiften Trieben.
  • Spinnmilben: Blattunterseiten sind weiß gesprenkelt, kommen vor allem bei heißem Wetter.
  • Blattläuse: Rosenzikaden lieben es heiß und trocken, in einem gesunden Ökokreislauf sind sie meist kein Problem

Zum geeigneten Zeitpunkt des Rosenschnitts im Frühjahr wird heute gesagt: Wenn die Forsythie blüht, macht man einen Auslichtungsschnitt. Die Rose muss als Ganzes betrachtet und rund und kompakt geschnitten werden, die Augenstellung ist dabei egal. „Man kann nichts falsch machen!“, motivierte Claudia Hügel. Im Sommer werden verblühte Triebe stark zurückgeschnitten nicht nur die Blüte. Das stärkt die Pflanzen und ergibt kräftigere Blüten. Dabei beachten: Starke Triebe schwach schneiden und schwache Triebe stark schneiden. Sehr wichtig ist beim Rückschnitt das scharfes, desinfiziertes Werkzeug und ein schräger Schnitt am Trieb.

Es gibt unzählige Rosensorten, die in verschiedene Arten mit unterschiedlichen Einsatzbereichen gegliedert sind. Diese sind Edelrosen, Beetrosen, Bodendeckerrosen, Wildrosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Ramblerrosen und die Stämmchenrosen.

Rosen wirken mit den richtigen Begleitern noch umso schöner und zum Abschluss gab Claudia Hügel einige Ideen für Rosenbegleitstauden:

Salvia, Calamintha, Alchemilla, Campanula, Aster, Veronica oder Geranium. Möglich ist auch eine gute Mischung im Staudenbeet mit höheren Stauden wie Echinacea, Echinops, Agastachen, Iris, Lupinen usw.

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