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Garten aktuell

Verwendung von untypischen Baustoffen wie Recyclingmaterialien

Neuenburg, 12.07.2022

Im Rahmen unserer Garten aktuell – Vortragsreihe im Treffpunkt Grün auf der Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein erzählte Markus Glatz, Inhaber der Schaugartenfirma Glatz Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Freiamt, den Besuchen, welche vielfältigen Möglichkeiten wir bei der Umgestaltung verschiedener Materialien und Gegenstände haben.  

Zunächst erläuterte er den Unterschied zwischen Recycling und Upcycling.  

Wird ein Produkt in irgendeiner Form für den gleichen Zweck wieder verwendet, dann spricht man vom Recycling. Wird also zum Beispiel aus gebrauchten Glasflaschen, die eingeschmolzen werden, wieder neue Glasflaschen gemacht, dann werden sie recycelt. Auch Mauersteine aus Abrissgebäuden werden für neue Mauern wieder verwendet. Platten und Pflasterbeläge werden ausgebaut und wieder neu verlegt und in vielen Betonprodukten ist alter gemahlener Beton enthalten. 

Eine erweiterte Form vom Recycling ist Upcycling. Hierbei wird ein Produkt auf kreative Weise zweckentfremdet. 

Als Vorbild hierfür dienen Menschen aus Entwicklungsländern, die nicht in einer Wohlstandsgesellschaft leben und aus Altem wieder Neues machen, so zum Beispiel Autoreifen als Schuhsohlen, Fahrradschläuche als Spanngummis, Schraubgläser als Blumenvasen oder alte Holzkisten als Regale nutzen. Hierbei geht es meistens um den Nutzen und weniger um dekorative Elemente. 

Beim anschließenden Rundgang durch den Schaugarten der Firma Glatz wurden viele Möglichkeiten der Neugestaltung vorgestellt. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein spielt in der Materialauswahl eine große Rolle. Heimische Steine und Hölzer haben nicht nur einen kürzeren Transportweg hinter sich, sondern sind dazu auch unseren Wetterverhältnissen viel besser angepasst.  

Es müssen keine Steine frisch aus dem Steinbruch oder Hölzer direkt aus dem Wald sein, hier kommt das Upcycling ins Spiel. 

Wenn ein altes Haus aus großen Natursteinen abgerissen wird, so kann man aus diesen Steinen nicht weit entfernt auch wieder eine Mauer bauen. So hat man einen individuellen Sichtschutz oder auch eine Ablage oder Sitzgelegenheit. 

Im Schaugarten der Firma Glatz wird Altes und Neues zusammengesetzt. Über antike Sandsteinplatten, kombiniert mit gebrauchten beigefarben Kalksteinpflaster, gelangt der Besucher auf einem geschwungenen Weg in den traditionellen Teil und wird von einer scheinbar verwitterten Holzfassade empfangen. Hier finden sich ausgefallene Sitzgelegenheiten aus alten Heizkörpern, über die ein alter Balken gelegt wurde und aus einer halben Badewanne wurde ein bequemer Sessel gebaut. 

Ein alter Warmwasserbehälter wurde aufgeschnitten und als Schrank umgebaut, der absolut wetterfest im Garten stehen kann. 

An der Wand hängen zur Dekoration Schaufeln in Herzform und aus einer alten Kartoffelgabel wurde ein Glashalter an die Wand geschraubt.  

Viele weitere kreative Formen der Wiederverwendung altehrwürdigen Materials sind hier zu sehen. So sind in alten Verpackungen, Fischkonservendosen oder ausrangierten Schuhen Sedum angepflanzt, welches über die Jahre diese alten Gefäße fast vollständig überwuchern kann. 

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

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